Rudolf Steiner Bücherschrank
für die
Gesamtausgabe

Entworfen von K. Lanz & F. Spaan.

Hergestellt von der Schreinerei Baukunst am Goetheanum.

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GA-Schrank Broschüre

WIPO Design-Schutz, Prototyp 2018

NEU: die Broschüre neuer Version ist erschienen

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GA-Schrank Broschüre

Das Ätherherz

"Wenn die Geheimschulung so weit gekommen ist, daß die in den vorhergehenden Abschnitten gekennzeichneten Lotusblumen sich zu bewegen beginnen, dann hat der Schüler auch bereits manches von dem vollzogen, was zur Hervorrufung ganz bestimmter Strömungen und Bewegungen in seinem Ätherkörper führt. Der Zweck dieser Entwickelung ist, daß sich in der Gegend des physischen Herzens eine Art Mittelpunkt bildet, von dem Strömungen und Bewegungen in den mannigfaltigsten geistigen Farben und Formen ausgehen. Dieser Mittelpunkt ist in Wirklichkeit kein bloßer Punkt, sondern ein ganz kompliziertes Gebilde, ein wunderbares Organ. Es leuchtet und schillert geistig in den allerverschiedensten Farben und zeigt Formen von großer Regelmäßigkeit, die sich mit Schnelligkeit verändern können. Und weitere Formen und Farbenströmungen laufen von diesem Organ nach den Teilen des übrigen Körpers und auch noch über diesen hinaus, indem sie den ganzen Seelenleib durchziehen und durchleuchten." Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (GA 10, Seite 140)

Aus den Mysteriendramen

"BÜROCHEF:
Die Sorge ist's, die mich Gelegenheit
Zu ernster Unterhaltung suchen läßt.

HILARIUS:
Was ist's, das meinem Rater Sorge macht?

BÜROCHEF:
Es zeigt mir mancher Vorfall jetzt ganz deutlich,
Daß unsre Arbeit mehr und mehr verfällt,
Und daß wir nicht mehr leisten, was wir sollen.
Es mehren sich die Stimmen, die beklagen,
Wie unsre Leistung sich an Wert vermindert
Und andre Häuser uns den Rang bestreiten.
Auch unsre altbekannte Pünktlichkeit,
Sie wird von vielen schon mit Recht vermißt.
Es werden sich recht bald die besten Freunde
Durch Gottgetreu nicht mehr befriedigt finden.

HILARIUS:
Gar wohl bewußt seit lange ist mir dies;
Doch läßt es mich, fürwahr, ganz unbesorgt.
Jedoch mit euch die Lage zu beraten,
Ist mir Bedürfnis; denn ihr hälfet mir
Als Diener meines Hauses nicht allein,
Ihr standet mir als treuer Freund stets nahe.
Deshalb sollt ihr jetzt deutlich von mir hören,
Worauf ich euch schon öfter hingewiesen.
Wer Neues schaffen will, der muß gelassen
Des Alten Untergang erleben können.
Ich will in Zukunft so das Werk nicht führen,
Wie es bisher den Weg genommen hat.
Erwerb, der nur im engsten Kreise lebt
Und bloß gedankenlos die Arbeitsleistung
Dem Markt des Erdenlebens überliefert,
Ganz ohne Sorge, was aus ihr dann wird,
Erscheint mir würdelos, seit mir bekannt,
Welch edle Form die Arbeit finden kann,
Wenn Geistesmenschen ihr die Prägung geben.
Es soll fortan Thomasius als Künstler
Die Arbeitsstätte leiten, die ich ihm
In unsrer Nachbarschaft erbauen will.
So wird, was wir mechanisch leisten können,
Von seinem Geiste künstlerisch gestaltet
Und zu der Menschen Taggebrauch dann liefern,
Was nützlich ist und edle Schönheit trägt.
Gewerbe soll mit Kunst zur Einheit werden,
Alltäglich Leben mit Geschmack durchdringen.
Ich füge so zum toten Sinnesleib,
Ais welche unsre Arbeit mir erscheint,
Die Seele, die ihr erst den Sinn verleiht."

Rudolf Steiner: Vier Mysteriendramen (GA 14, Seite 404ff)
 

Ideen von jenseits der Schwelle

"Das Allernotwendigste für die Gegenwart und für die nächste Zukunft in bezug auf die Entwickelung der menschlichen Geschicke ist das Hereinholen gewisser Ideen von jenseits der Schwelle, und die charakteristischste Erscheinung in der Gegenwart ist diese, daß solches Hereinholen von jenseits der Schwelle geradezu abgelehnt wird. Und alle Arbeit auf diesem Gebiete muß durchdrungen sein von dem Willen, zu überwinden diese Abneigung vor einem Hereinholen von sozial wirksamen Ideen von jenseits der Schwelle des physischen Bewußtseins...

 Menschen müssen zusammenarbeiten. Das unmittelbare persönliche Zusammenarbeiten von Menschen ist notwendig, damit unter den Zusammenarbeitenden auch solche sind, die von jenseits der Schwelle her die betreffenden Ideen haben. Sie sehen also, das, was für die Gegenwart wichtig ist, ist nicht etwas, mit dem sich spielen läßt. Es ist eine ungeheuer ernste Sache, die von der Gegenwart aus an die Menschen herantritt."

Rudolf Steiner: Entwicklungsgeschichtliche Unterlagen zur Bildung eines sozialen Urteils (GA 185a, Seite 198 und 202)